Side Imaging von Humminbird
Hier drei TOP-Modelle und unten alle Infos für Dich!
Helix 7 CHIRP MEGA SI GPS G4
Helix 8 CHIRP MEGA SI+ GPS G4N
Helix 10 CHIRP MEGA SI+ GPS G4N
Side Imaging ist eine Erfindung von Humminbird, bei der jeweils bis zu 73 Meter weit links und rechts des Bootes ein absolut fotorealistisches Bild erzeugt wird. Side Imaging funktioniert ähnlich wie eine Computertomographie. Das Echolot nimmt beim Side Imaging Schnappschüsse von dünnen Scheiben der gesamten Wasserfläche auf und rechnet diese einzelnen Side Imaging Scheiben zu einem ganzen Bild zusammen.
Side Imaging Bilder auf dem Echolot sehen zwar manchmal so realistisch wie Fotos aus, doch es sind am Ende Sonarbilder, was man als Angler bei der Interpretation der Side Imaging Bilder berücksichtigen muss. Auch gibt es beim Side Imaging von Humminbird einige Unterschiede zum klassischen Echolotbild, die wir hier erklären.
Was braucht man, um Side Imaging zu verstehen? Eine Taschenlampe! Und diesen Artikel über Side Imaging. 🙂
Beim Side Imaging ist die Darstellung auf dem Echolot im Vergleich zum normalen 2D Sonar sicher der größte Unterschied. Das Echolotbild läuft im Side Imaging Modus nämlich von oben nach unten und nicht von rechts nach links wie Angler es aus dem klassischen 2D Sonar auf ihrem Echolot kennen. Ganz oben mittig auf dem Fischfinder ist also dort, wo das Boot sich gerade befindet. Je weiter man nach unten auf das Echolotbild schaut, desto weiter liegt das, was man im Side Imaging sieht in der Vergangenheit.
Bei der Interpretation von Side Imaging Bildern lautet eine der häufigsten Fragen: „Was ist dieser dunkelblaue Bereich in der Mitte?“ Es ist die Wassersäule unter dem Boot. Stellen Sie sich einfach vor, beim Side Imaging wird das Wasser unter dem Boot vermessen und im Side Imaging wird diese Wassersäule nach links und rechts aufgeklappt. Tiefes Wasser wird auf dem Side Imaging also einen breiten dunkelblauen Bereich verursachen, flaches Wasser einen schmalen. Wird das Wasser tiefer, wird der dunkelblaue Bereich breiter, steigt der Bodengrund an, wird der Bereich auf dem Echolot wieder schmaler.
Der Übergang von dunkelblauer Wassersäule zum Bodengrund links auf dem Side Imaging Bild stellt ein genaues Abbild des Gewässerbodens direkt links vom Boot dar (wenige Zentimeter). Ebenso verhält es sich natürlich auf der rechten Seite beim Side Imaging. Dort stellt der Übergang von dunkelblauer Wassertiefe zum Gewässerboden das Abbild wenige Zemtimeter rechts vom Boot dar. Je weiter man nach links oder rechts von diesem Übergang wegschaut, desto weiter entfernt vom Angelboot ist die Stelle. Dank Side Imaging erhält man also genaue Infos, wo sich Objekte oder Fische befinden und zwar nicht nur unter, sondern auch neben dem Boot. Gehen wir in der Erklärung von Side Imaging also zum nächsten Schritt über und versuchen mal ein weiteres Side Imaging Bild zu interpretieren:
Dank Side Imaging erhält man auf dem Humminbird Fischfinder also ganz neue Informationen, die das Angeln extrem erfolgreich machen können. Ich kenne jedenfalls keinen Echolotangler, der sich ein Side Imaging Echolot gekauft hat und dieses wieder gegen ein normales 2D Echolot tauschen würde.
Side Imaging Bilder laufen von oben nach unten auf dem Echolot. Die Gegenwart ist immer ganz oben am Bildrand. Aktuell beträgt die Wassertiefe ca. 10 Meter. Insgesamt wird 20 Meter nach links und rechts gescannt. In der Vergangenheit war es flacher, ca. 7 Meter und das Angelboot fuhr von dort aus in tieferes Wasser. Genau darum wird die dunkelblaue Wassersäule unter dem Boot (die ja seitlich ausgeklappt ist!) auch breiter (da tiefer). Je weiter man vom Übergang Wassersäule/Bodengrund nach rechts oder links geht, desto weiter rechts bzw. links vom Boot liegen die Objekte auf dem Side Imaging Bild. Super zu erkennen ist recht sein großer Fischschwarm. Einige der Fische sind sogar noch in der Wassersäule direkt unterm dem Boot. Das Zentrum des Fischschwarms (und vor allem die Dicken!) ist aber ca. 15 Meter rechts neben dem Boot. Das wäre uns ohne Side Imaging völlig entgangen.
Ok, jetzt wissen wird das Side Imaging einen sehr weiten Blick nach links und rechts erlaubt und damit die Fangchancen deutlich erhöhen kann. Ebenso wichtig ist die Side Imaging Technologie natürlich bei der Objekt- oder Personensuche, erlaubt sie auch dort, wie bei einer Computertomographie, ein Gewässer bis auf den Boden sehr effektiv und vollständig zu scannen und obendrein noch fotorealistische Bilder darzustellen. Doch die Side Imaging Technologie von Humminbird kann noch viel mehr, um das Angeln mit dem Echolot effektiv zu machen. Sie erlaubt es nämlich, sehr detaillierte Informationen über die Topographie eines Gewässers zu erhalten.
Mit Side Imaging können Berge und Täler links und rechts des Bootes ebenso identifiziert werden wie tiefe Löcher oder Gräben und Rinnen. Diese Information kann beim Angeln Gold wert sein!
Am Leichtesten fällt die Interpretation von Side Imaging Bildern, wenn man sich eine Taschenlampe vorstellt, mit der man nach rechts oder links strahlt. Trifft der Lichtstrahl auf ein Objekt, wird er reflektiert – das Objekt ist hell. Ist das Objekt groß, wirft es sogar einen Schatten.
Die Vorstellung der Taschenlampe hat also perfekt geholfen, das Objekt im Side Imaging auf dem Echolot zu identifizieren. Mit Löchern, Kanälen, Unterwasserbergen und anderen Strukturen ist es genauso. Ansteigender Gewässergrund wird vom Side Imaging (oder der Taschenlampe) stärker reflektiert – er ist heller. Trifft das Side Imaging auf abfallenden Bodengrund (oder der Taschenlampenstrahl), bleibt der Bereich dunkler. Ist der Gewässerboden von gleicher Tiefe, erfolgt im Side Imaging eine gleichmäßige Reflektion und ein normal heller Farbton.
MERKE: Hellere Bereiche im Side Imaging sind ansteigende Kanten, dunklere abfallende!
Schauen wir uns das ganze wieder auf einem Side Imaging Bild an:
Und? Wer bis hierhin alles zum Thema Side Imaging gelesen und verstanden hat, wird keine großen Probleme haben, das Bild richtig zu interpretieren. Ein paar Tipps machen es natürlich einfacher – los geht es:
Interessant ist auch dieses Video über Humminbird Side Imaging, das in Kurzform noch einmal das oben Geschilderte darstellt:
Weitere Infos zum Thema findet man auf der Humminbird Website. Noch wertvoller ist eine Facebook-Gruppe zum Thema, die extrem viele Tipps und Informationen enthält. Zur Facebook Gruppe über Humminbird Side Imaging geht es HIER.
Bis in den Bereich von ca. 100 bis 150 Metern kannst du auch mit einem guten Echolot im Dual-Beam-Modus mit hoher Frequenz (200 kHz) arbeiten. Dein Echolot kann in diesen Meerestiefen noch gut auflösen und eng zusammenstehende Fische als einzelne Fischsicheln darstellen. Gerade für den Norwegenangler kann dies hilfreich sein, wenn er zum Beispiel erkennen will, ob der Boden aus Geröll und scharfen Felsen oder aus flachem Sand bzw. Kies besteht. Und natürlich kann mit der hohen Frequenz eine fantastische Target Separation erreicht werden. Dein Echolot wird bei richtiger Einstellung einen Makrelenschwarm also nicht als diffuse Wolke darstellen, sondern dir werden einzelne Fische angezeigt (und die dicken Dorsch hoffentlich darunter).
Nutze bei der Einstellung des Echolotes also bis zu einer Wassertiefe von 100 bis 150 Metern die Vorteile der hohen Frequenz. Der Dual-Beam-Modus, bei dem beide Frequenzen (200 und 83 kHz) auf dem Echolot überlagert dargestellt werden, ist dafür ausreichend. Dieser Modus ist eigentlich bei allen Echoloten der Grundmodus und man muss als Angler nichts Besonderes berücksichtigen. Vergesse aber nicht, das Echolot in den Salzwassermodus zu stellen!
Soll es noch tiefer auf Leng, Seeteufel oder Heilbutt gehen, ist es nötig eine niedrigere Frequenz von zum Beispiel 83 oder 50 kHz am Echolot einzustellen. Je niedriger die Frequenz, desto tiefer kann das Wasser durchdrungen werden, da die Schallwellen viel energiereicher sind. Auch ist der Abstrahlkegel breiter, man sucht also eine viel breitere Wasserschicht ab und wird Fischschwärme schneller finden.
Nachteilig bei dieser Echoloteinstellung ist eine deutlich schlechtere Auflösung gegenüber einer hohen Frequenz von zum Beispiel 200 kHz. Du wirst auf deinem Echolot also lediglich den Grund sehen können ohne unterscheiden zu können, ob es sich dabei um Geröll mit großen Steinen oder flachen Grund handelt. Lediglich die Bodenhärte, die vom Echolot ebenfalls angezeigt wird, kann einen Hinweis darauf liefern. Einzelne Steine wirst du aber nicht mit dem 200 kHz Signal erkennen können. Auch wirst du einen Schwarm Rotbarsche in großer Tiefe eher als diffuse Wolke auf dem Echolot erkennen und keine einzelnen Fischsicheln sehen.
Wer schon jetzt weiß, dass er primär in Norwegen in derartigen Tiefen angelt, sollte bei der Anschaffung des Echolotes übrigens gleich einen entsprechenden Geber wählen, der ein 50 kHz Signal aussenden kann.